Knöpfletreffen

28. „Knöpfletreffen“ am Bodensee

 

Am letzten März-Wochende 2015 stand Hagnau am Bodensee ganz im Zeichen des 28. „Internationalen Knöpfletreffens“ im Gwandhaus.
Das ist ein Treffen für Solisten, Duos und Gruppen mit diatonischen und steirischen Harmonikas oder Schwyzer Örgeli. Bei Spielgruppen dürfen andere Instrumente oder Sänger mitwirken, aber die diatonische Handharmonika muß überwiegen.
(Diatonisch ist eine Harmonika, wenn sie beim Zusammenschieben des Blasebalgs andere Töne erzeugt als beim Auseinanderziehen.)

Die Diatonikergruppe des Handharmonika-Clubs Geislingen und einige Spieler der Musikgruppe Mühlhausen waren unter der Leitung von Dieter Schlepple das erste Mal dabei.
Herzlich empfangen wurden sie im Saal des Bürger- und Gästehauses vom Organisator dieses Treffens, Werner Hiestand, sowie dem Bürgermeister der Gemeinde mit einem Umtrunk, der auf die anschließende Führung durch den Weinkeller des Winzervereins Hagnau einstimmte. Auf 186 Metern Weg durch den Gewölbekeller waren riesige, mehrere tausend Liter fassende, schön geschnitzte Holzfässer sowie unzählige Edelstahltanks zu bewundern. Die Gäste erfuhren alles Wissenswerte rund um die Herstellung des Weins und konnten bei einer folgenden Weinprobe testen, welchen Wein sie danach im Verkaufsraum erwerben und mit nach Hause nehmen wollen.

Nach der Stärkung durch „Knöpfle-Eintopf mit Gemüse und Rindfleischwürfel“, Fisch vom Bodensee oder sonstigen Köstlichkeiten begann die nachmittägliche Vorspielrunde von 22 Solisten, Duos und Gruppen. Die Spieler von Dieter Schlepple traten als größte Gruppe auf. Sie kamen mit ihren Vorträgen bei den vielen Teilnehmern, die u.a. aus Schweden, den Niederlanden und der Schweiz angereist waren, sehr gut an. Trotz des großen Beifalls war eine Zugabe aus Zeitgründen leider nicht möglich.

Ein einstündiges Konzert in der nahegelegenen Kirche schloss sich den Darbietungen im Gwandhaus an. Das Schwabenland Harmonika-Orchester aus Kirchheim/Teck spielte mit 11 Spielern, jedoch ohne Dirigent. Das Programm enthielt bekannte Stücke wie z.B. Abendchor, Schäfers Sonntagslied, Elvira Madigan bis zu „Ich bete an die Macht der Liebe“. Das Orchester zeigte in gekonnter Weise, was aus einer Handharmonika alles herauszuholen ist. Nicht enden wollender Beifall belohnte die Musiker und sie gaben gerne Zugaben. Das abendliche Konzert im Gwandhaus gestalteten 11 Solisten, Duos und Gruppen.Das Programm umfasste alles was ein Musikerherz begehrt von Volksmusik mit und ohne Gesang bis zu Filmmelodien, vom Walzer bis zu Louis Armstrongs „What a wonderful world“ und natürlich jede Menge Harmonika-Klassiker.

Die Diatonikergruppe des Handharmonika-Clubs hatte die Ehre, den Konzertabend zu eröffnen und hat mit den ausgewählten Stücken „Poiana“, „D’r Seppel“ und „Höhenfeuer“ den Geschmack des Publikums getroffen und tosenden Applaus erhalten. Bei einem guten Glas Bodenseewein war es ein Genuß, den folgenden Vorträgen zu lauschen.

Nach einer kurzen Nacht trafen sich am Sonntagvormittag nochmals 24 Solisten, Duos und Gruppen zum Vorspielen. Das spielerische Können reichte dabei von „so-so-la-la“ bis „spitze“. Jeder Teilnehmer bekam von dem ehrenamtlich tätigen „Knöpfle-Team“ eine namentliche Urkunde und als Dank für den Auftritt „an Appel ond a Ei“ (Bodenseeapfel und Osterei).

Das vor Jahren befürchtete Aus dieser Veranstaltung ist durch den Anstieg der Teilnehmerzahl in diesem Jahr abgewendet. Beim nächsten Mal wieder teilzunehmen, ist durchaus eine Überlegung wert.